Reisebericht Irland 2008 - Tag 12
Diese Seite ist Teil der Internetpräsenz www.TomDerElch.de und  www.TomDerElch.com - Wenn Du diese Seite über eine Suchmaschine gefunden hast und dich für die komplette Seite (inklusive Menuleiste) interessierst, klicke bitte hier, um die Seite inklusive Menuleiste zu sehen.

Markt Erlbach, im Oktober/November 2008

Dienstag, 14. Oktober 2008

Nachdem die Tante Navi mir gestern erzählt hat, dass meine heutige Etappe schon netto (also ohne die Foto-Tara) recht viel Zeit in Anspruch nehmen wird, habe ich beschlossen, das Frühstück heute ausfallen zu lassen und aufzubrechen. Frühstück um 8 Uhr erst, das ist einfach nicht meine Welt. Nicht, wenn ich auf Reisen bin. Ich habe eine kurze Notiz an den Hausherrn hinterlassen, ein kleines Trinkgeld und mein frühes Abhauen begründet. Ob ich damit auch Verständnis geerntet habe, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Cork, das sei an dieser Stelle kurz erwähnt, liegt am Ende einer Meeresbucht, die etwas zerklüftet in die Landmasse hineinragt. Ich bin dann von Cork aus zunächst in südliche Richtung auf die Küste zugesteuert. Dort erreichte ich schon kurz nach 8 Uhr Kinsale. Nachdem ich zwei Referenzaufnahmen zum Thema "unterschiedliche Belichtungstechniken" eingefangen habe [1] ging's weiter zum recht netten, aber irgendwie auch total verschlafenen Hafen [1]. Die haben hier also sozusagen den Hafen verschlafen.

Was das Wetter angeht, so dachte ich vor ein paar Minuten noch, es würde sich bessern. Weit gefehlt: Es regnet mittlerweile in Strömen, und ich verweise an dieser Stelle an den Leitspruch meines ganz persönlichen Optimismus': Rechne mit dem Schlimmsten, dann kann es nur noch besser kommen. Schon wenige km weiter sollte ich wieder mal zum Bremsen genötigt werden. Diesmal von der Timoleague Abbey, dies ist eine Ruine in eigentlich malerischer Lage am Meer, jedoch leider etwas verhunzt durch die direkt daran vorbeiführende Straße [1].

Nächster Halt: Ballydehob. Ein kleines Dorf, ebenfalls auf der Landseite einer kleinen Bucht und offenbar die südwestlichste Ecke Irlands, die über eine N-Straße verfügt [1|2|3|4]. Von hier aus geht es also auf diesen von mir achso geliebten typischen Straßen Irlands hinüber zu Mizen Head. Das ist der südwestlichste Punkt des Landes, und ich habe keine weiteren Bilder mehr gemacht auf der Fahrt dort hin. Wenn Du die zwei Bilder von dort siehst, weißt Du sicher auch gleich, warum [1|2]. Die positive Nachricht war, dass es nur noch tröpfelte, die schlechte war: Vor lauter Nebel ist hier nichts mehr zu sehen. Weder in dem kleinen Shop noch im anhängenden Lokal war allzu viel los. Kein Wunder, bei gerade mal zwei Autos auf dem Parkplatz. Weil das hier wenig attraktiv war, wetterbedingt, setzte ich an zur Rückfahrt [1] nach Ballydehob.

Von Dort aus ging es weiter auf der N71 nordwärts über die in die Landschaft gebaute Küstenstrecke [1|2|3|4], durch in den Fels gesprengte (gehauene?) Brücken und Tunnels [1|2]. In Bantry, wo ich "Bantry House and Gardens" besichtigen wollte, wo aber heute geschlossen war, lief Tante Navi Amok: Immer, wenn ich der Straße gemäß Anzeige folgte, entschied sie kurzfristig, dass ich jetzt doch rechts abbiegen soll. Damit habe ich drei Runden durch den Ort gedreht, jedoch beim nächsten Anlauf das Wagnis begangen, mich zu widersetzen und geradeaus zu fahren. So konnte ich diesen Teufelskreis verlassen. Es gab auch weder Meckern noch Murren von der Tante Navi.

Eine weitere kleine Fahrpause legte ich dann bei einem kleinen Laden ein, wenige km nördlich von Glengarriff, in dem ich fast eine alte Bucklige erwartet hätte, mit Warze auf der Nase und schwarzer Katze auf der Schulter [1]. Aber da war ein junger Mann in dem Laden, es gab ein paar Klamotten (von T-Shirts bis hin zu Strickwaren), Souvenirs, und die obligatorische Guiness-Ecke. Es fiel mir nicht einfach, hier nichts zu kaufen, da der Laden wirklich recht urig war. Dennoch ging ich so "wohlhabend" wie ich die Räume betreten habe auch wieder raus. Auf dem Parkplatz hielt ich noch kurz die hübsche Sicht von dort oben aus fest [1] und fuhr dann hinfort.

Dies erfolgte durch die nach wie vor durch tiefergelegte Wolken beherrschte Landschaft [1|2] im leichten, aber kontinuierlichen Regen [1] und vorbei an Hotels, deren Durchbruch anscheinend ausblieb [1]. Durch den Killarney National Park ging es über sehr verschlungene Straßen entlang der Killarney Lakes [1|2|3] fuhr ich dann nach Killarney (der Name kann kein Zufall sein!), eine Stadt mit rund 14.000 Einwohnern. Dort machte ich mich auf die Suche nach der Unterkunft, was wieder mal in einem Desaster endete. Ich hatte eine Skizze, die allerdings so kleinkopiert war, dass die Namen der Straßen und Wege nicht mehr zu lesen waren. Die Tante hat mich wieder mal nach links geschickt, wo ich eigentlich nach rechts gesollt hätte. Doch nach nur einer halben Stunde Suche war ich dann dort, wo ich hin wollte.

Die ältere, zierliche Hausdame hat mir erzählt, dass sie eigentlich schon zu hätte für diese Saison, aber hat eben noch eine Buchung vom Veranstalter erhalten. Was hab ich für ein Glück! Jedenfalls bin ich der letzte Gast für diese Saison, sie hat mir angeboten, das Frühstück zu dem Zeitpunkt zu machen, zu dem ich das brauche. Meine Anfrage, ob 7 Uhr machbar wäre, hat sie bestätigt. Das ist doch mal ein Wort! Ich bezog also das hübsch ausgestattete und für B&B recht üppig bemessene Zimmer (aber das erste Zimmer ohne Fernseher) [1] und knipste den Blick aus dem Fenster [P].

Nach dem allabendlichen Procedere kam ich (erstmalig, und für diese Reise sollte es auch das letzte Mal sein) über ein offenes Netzwerk online. Das nutzte ich, um ein bisschen zu Surfen, e-Mails abzurufen und ein paar Leute zu kontaktieren. Anschließend ließ ich den Tag ausklingen.

Weiterführende Informationen:
[Molly Gallivan's] Homepage des kuriosen Lädchens irgendwo mitten in der Pampa.

>>> START <<<

|Tag -|    |Einleitung|    |Tag +|

|01|  |02|  |03|  |04|  |05|  |06|

|07|  |08|  |09|  |10|  |11|  |12|

|13|  |14|  |15|  |16|  |17|  |18|