TomDerElch.com - Reisebericht USA 1998
Tag 1: Nürnberg - Amsterdam - New York
Markt Erlbach, im Juli 2002

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Dienstag, 13.10.1998

Los geht's! Heute starte ich meine Amerikatour, die ich schon seit etwa 5 Jahren vorhabe. Seitdem habe ich auf diesen Urlaub gespart und genauso lange hab ich mich natürlich auch schon darauf gefreut. Erfreulicherweise hat die Firma Pentax es noch hinbekommen den Autofokus meiner Kamera, welche ich für meine Dias vorbestimmt habe, wieder in Gang zu bringen und mir das Gerät wieder zukommen zu lassen – einen Tag vor Abflug!

Mein Bruder fuhr mich zum Flughafen, wir waren zeitig da und ich konnte entsprechend rechtzeitig einchecken. Vor dem Abflug in Nürnberg habe ich mich mit 2 Leuten aus Washington D.C. unterhalten, die 3 Wochen lang ihren Sohn besucht haben, der als Klempner in Schwabach arbeitet. Seitdem weiß ich, dass dieser Beruf auf englisch Plumber heißt. Wer weiß, vielleicht kann ich dieses Wissen ja irgendwann mal brauchen. Im Flugzeug nach Amsterdam dann habe ich neben einem US-Soldaten gesessen, der auch aus der Gegend um D.C. herum kommt, mit dem ich ein paar Takte geplaudert habe.

Da der Flieger etwas spät abfliegt und entsprechend ein wenig später in Amsterdam ankommt, hatte ich ein klein wenig Stress, um den Anschlussflug noch zu bekommen. Das Personal in Amsterdam ist übrigens deutlich unfreundlich gewesen. Im Flieger dann (Northwest Airlines) hatten wir die älteste Stewardess, die mir jemals über den Weg lief. Könnte mit daran liegen, dass ich noch gar nicht so viel geflogen bin in meinem bisherigen Leben.

Als ich einmal auf dem Flur stand und wartete, bis eine Toilette frei wird, sprach ich mit einem Mädel aus Berlin, das für ein Jahr nach Long Island geht, um dort als Au Pair zu arbeiten. Als wir uns dann nach etwa 8 Stunden Flug ab Amsterdam im Landeanflug befanden, sagte ich zu dem Spanier, der neben mir am Fenster saß, dass das eigentlich ziemlich europäisch aussieht. Bis ich das erste Baseballfeld sah... und schon wusste ich: Wir sind einigermaßen richtig. Und der Pilot musste nicht mal nach dem Weg fragen..... ich weiß nicht, ob ICH das so hinbekommen hätte. Aber gut, ich werde ja auch nicht für so was bezahlt. Am Flughafen dann habe ich ziemlich lange auf mein Gepäck warten müssen. Ich war sowieso schon sehr nervös, weil der Flieger etwa eine halbe Stunde Verspätung hatte. Übrigens: Der erste Zollbeamte, den ich da drüben sah, war gerade dabei, einen zu kauen. Dabei wäre ich durchaus bereit gewesen, jetzt und hier damit anzufangen, an meinen Vorurteilen zu arbeiten. War wohl nix!

Bevor ich weiter schreibe hier noch eine kleine Geschichte am Rande: Wer mich genauer kennt weiß dass ich, seit ich Internetanschluss habe, sehr viel online bin. Eines Tages habe ich in einem Chatraum dann eine junge Dame namens Shana angetroffen, die, wie sich herausstellte, aus dem Staate New York kommt und dort deutsch lernte zu dem Zeitpunkt. Während der ersten Tage dieses Kontaktes war meine Planung nur soweit gediehen, DASS ich nach Amerika fliegen werde. Aber wann, wo wie, stand noch nicht fest.

Jedenfalls hielt ich mit ihr lange Zeit Kontakt, und als sich die Planungen konkretisierten und ich ihr davon berichtete, dass ich meine Reise wohl mit New York beginnen werde bat sie mich, ihr Flugnummer und Ankunftszeit in Newark (Staat New Jersey, von Manhattan aus gesehen auf der anderen Seite des Hudson Rivers) durchzugeben. Sie versprach mir, mich an jenem Tag vom Flughafen [1] abzuholen.

Shana, Heather und deren Freund Kevin warteten entsprechend den vorhergehenden Absprachen am Telefon schon in der Ankunftshalle auf mich. Wir haben dann erst mal ein wenig geplauscht, ich wurde gefragt, wie der Flug war, wie mein erster Eindruck ist usw. usf......

Danach holte Heather erst mal ihr Auto. In diesen 5 oder 10 Minuten habe ich schon mal so viele von diesen ewig langen Limousinen mit den getönten Scheiben gesehen, wie in meinem ganzen Leben zuvor nicht. Ich hatte ja mit vielem gerechnet. Und doch war ich ziemlich von Heathers Auto überrascht: Sie fuhr ein Golf Cabrio, älteres Modell. Auf jeden Fall sind wir dann erst mal mit offenem Dach durch die Stadt gedüst und die (wirklich sehr netten) Leute haben mir schon mal einige Wolkenkratzer, bekannte Shops und weitere Sehenswürdigkeiten gezeigt [1|2|3]. Dabei lag übrigens mein Koffer auf dem Verdeck, da das gute Stück nicht in den Kofferraum passte. Dann dazu noch Heathers Fahrstil – jede einzelne Bodenwelle löste in mir Ängste aus, die ich bis dato nicht kannte.

Ich hatte mir eigentlich mehr Trubel, Chaos, und Verkehr vorgestellt. In einigen Ecken gibt es das auch, aber es war nicht so enorm, wie ich Naivling mir das vorgestellt habe. Es hat an diesem Tag zwar leicht genieselt, es war aber doch HERRLICH!!! Dieses Auto scheint geradezu NUR für diese Stadt gebaut zu sein. Ich war vom ersten Moment an begeistert von New York.

Nachdem ich dann also erst mal einen ersten Überblick bekommen habe, sind wir in ein niedliches Restaurant [1] gegangen, an dessen Namen ich mich leider nicht mehr erinnern kann (ich und mein Namensgedächtnis!) und wo ich erst mal zu einem Barbecue eingeladen wurde ... um gleich mal in die amerikanische Küche reinschmecken zu können. War aber auch echt lecker. Wir haben dann noch eine ganze Zeit lang miteinander gequatscht und gelacht. Dabei konnte ich nebenbei auch schon mal eifrig beobachten:

Die New Yorker, die hier so auf den breiten Bürgersteigen rumlaufen, sind ein sehr bunter Haufen. Sie (oder ihre Ahnen) kommen aus allen Ecken der Erde: Es gibt schwarze, braune, Asiaten, Europäer... Das BBQ-Restaurant mit seinen großen Fenstern bot einen wirklich guten Blick auf "die" New Yorker. Es ist, als wären diese Bürgersteige eine riesige Bühne – und ich, der Zuschauer, direkt hinter der Glasscheibe direkt in der ersten Reihe. Viele von diesen Leuten, habe ich bereits heute festgestellt, sind ziemlich abgedreht, ob es da nun um die Kleidung geht, ihre Frisuren, ihre Blicke oder auch einfach nur ihre Art zu laufen.

Anschließend brachen wir auf zu einer weiteren, kleineren Rundfahrt durch die City in der Dämmerung [1]. Danach wurde ich dann noch im Hotel [1] abgeliefert, das war das Vanderbilt YMCA in der 47. Straße, Nummer 224 Ost. Der Empfang hat das Flair eines alten deutschen Polizeireviers, die Zimmer [1] sind ziemlich knapp und es gibt nur eine Gemeinschaftsdusche pro Flur. Es sei denn, man bucht (und zahlt) extra. Aber auch damit konnte ich mich arrangieren: Zumindest war es deutlich günstiger als viele andere Übernachungsmöglichkeiten in vergleichbarer Lage (über Reiseagentur gebucht, 105,- DM pro Nacht). Da die anderen wegen der Security nicht mit aufs Zimmer kommen durften, habe ich meine Koffer (jawohl, der hat ganz tapfer auf dem Verdeck überlebt!) schnell selber raufgebracht und die Mitbringsel für Heather und Shana ausgepackt. Wie es aussah, haben sich die beiden sehr gefreut über die (bestellten) Bierkrüge, die passenden Holzdeckelchen dafür mit dem jeweiligen Namen eingebrannt. An dieser Stelle möchte ich meinem Vater danken, der die Idee zu diesen Deckelchen hatte und diese noch kurzfristig in Fürth auf der Kirchweih organisiert hat. Auch die Lebkuchen welche ich mitgebracht habe erfreuten sich großer Akzeptanz.

Danach haben wir uns voneinander verabschiedet. Ich wollte eigentlich gleich schlafen, weil ich sehr müde war von den vorhergehenden (ziemlich kurzen) Nächten und der langen Reise. Da ich nicht einschlafen konnte, bin ich nochmals losgezogen. Ich habe mich ziemlich mulmig gefühlt, bin dann auch nur um den einen Block herumgelaufen, in dem das Hotel stand. Wie sich später herausstellen sollte, war das ungute Gefühl dabei nicht angebracht, denn nur 2 Blocks entfernt befindet sich das UN Headquarter, die Schaltzentrale der vereinten Nationen. Ich denke mal dass diese Gegend doch ganz gut bewacht ist.

Wer sich für die Lage des Vanderbilt YMCA interessiert, für den habe ich zwei weitere Links zur Verfügung [1|2].

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