TomDerElch.com - Reisebericht USA 1998
Tag 32:  Grand Canyon - Las Vegas
Markt Erlbach, im Juli 2002

Diese Seite ist Teil der Internetpräsenz www.TomDerElch.de und  www.TomDerElch.com - Wenn Du diese Seite über eine Suchmaschine gefunden hast und dich für die komplette Seite (inklusive Menuleiste) interessierst, klicke bitte hier, um die Seite inklusive Menuleiste zu sehen.
Freitag, 13.11.1998

[r]= Bereits gezeigte Fotos

Oh weia, Freitag der dreizehnte! Naja, ich habe diesen Tag schon mehrmals überlebt, also werde ich das heute auch wieder schaffen! Beim Verlassen des Grand Canyon Parks gab es dann, nachdem das offizielle Bild gestern Abend wegen des Unfalls nicht mehr zustande kam, ein inoffizielles Gruppenfoto [1]. Auch April und Tanner [1], unser Fahrer, posierten noch kurz für ein Erinnerungsfoto. Heute sind wir wieder ziemlich lange mit dem Bus unterwegs; Diesmal nach Las Vegas. Wie passend. Irgendwo auf dem Weg nach Williams sah ich einen einen Campingplatz namens "Flintstones Campground": Ich konnte ihn zwar nur vom Bus aus sehen, aber schon das war ulkig genug: Die Gebäude dieses Areals waren alle im bekannten "Bedrock-Design" gehalten. Das ist Amerika!

Bei einem Zwischenstopp [1] bereiteten wir in Hinsicht auf unser nächstes Quartier ein kleines Spiel vor: April malte auf einem Reifen des Busses 30 Segmente auf und nummerierte sie durch. Dazu kam auf den Radkasten noch ein Pfeil. Jeder aus der Gruppe zahlte einen Dollar in die Kasse ein und durfte eine Nummer ziehen. Derjenige, auf dessen Nummer der Pfeil auf dem Radkasten beim Zwischenstop am Hooverdamm gezeigt hat, sollte das ganze Geld gewinnen. Wer gewonnen hat? Das erzähle ich später!

Für die Besichtigung des Hooverdammes [1|2|3] hatten wir eine knappe halbe Stunde Zeit. Ich hatte mir das Bauwerk eigentlich schon etwas größer vorgestellt. Das Imposantere daran ist weniger die Spannweite, sondern eher der Stausee, den der Damm aus dem Colorado River macht und die Tiefe, in der sich das Wasserkraftwerk verglichen dazu befindet. Eine kleine Kuriosität ist auch die Zweiteilung des Dammes: Auf der einen Seite gilt die „Arizona Time“ (Mountain Time), auf der anderen, der westlichen Seite gilt die „Nevada (Pacific coast) Time“.

Der Himmel zeigt sich heute wieder von seiner freundlicheren Seite. Doch kalt ist es nach wie vor. Die USA sind irgendwie total durchgeknallt, das wußte ich schon, bevor ich diese Reise antrat. Und das hat sich auch immer wieder bestätigt und gefestigt unterwegs. Doch alles, was ich bisher gesehen habe, und das war nicht wenig, wird von diesem Ort mitten in der Wüste Nevadas übertroffen: Las Vegas!

Nach Bezug der Hotelzimmer hatte jeder ein paar Stunden zur freien Verfügung. Ich nutzte diese Zeit natürlich wieder mal dafür, mir einen Überblick zu verschaffen und dabei ein paar Fotos zu schießen. Ich begann damit am Hotel "New York, New York" [1|2], welches sich nicht weit entfernt von unserem Hotel befand. Entlang des Strips kam ich vorbei an namhaften Hotels wie dem "Monte Carlo" [1], dem im Bau befindlichen "Paris" [1] und dem zu diesem Zeitpunkt noch neuen "Bellagio" [1]. Ausserdem sah ich auch das "Mirage" [1], in dem Siegfried & Roy mit ihrer Show residieren. Vorbei am ebenfalls noch nicht fertig gestellten "The Venetian" [1] ging ich dann erneut vorbei am "New York, New York" [1], dem "Excalibur" [1] und dem "MGM Grand" [1] zum "Luxor" [1] einem Hotel-Casino in Form einer riesigen Pyramide. Anschließend kehrte ich zurück zu unserem Hotel wo sich alle Teilnehmer der Tour dann wieder trafen.

Am Abend wurde uns erst einmal der "Surprise" präsentiert, den jeder für 5$ optional buchen konnte: Der Besuch einer Heiratskapelle namens "Graceland Wedding Chapel", wo ein Elvis Imitator, über dessen Qualitäten man sich sicher streiten kann zwei Leute aus unserer Gruppe, nämlich Jaz und Terry, zum Schein vermählte [1|2|3]. Die beiden waren so übertrieben wild bei der Sache, dass sogar der falsche Elvis "anerkennend" anmerkte, dass er so etwas noch nie erlebt habe. Anschließend führte uns unser Weg nach Downtown Las Vegas, dem alten Herzen des Spielerparadieses wo es das berühmte Golden Nugget [1|2] gibt, das Horseshoe und auch den berühmten Cowboy aus Neonröhren. Da man hier feststellte, dass immer mehr Spieler ihr Geld an den "Strip" tragen, der etwas außerhalb liegt und der mit den ganzen neuen und ausgefallenen - man kann fast sagen: Größenwahnsinnigen - Hotels und Casinos aufwarten kann, hat man sich etwas einfallen lassen, um die Touristen wieder zurückzulocken:

Ein ganzer Teil der Fremont Street wurde hier mit einem gewölbten "Dach" überzogen, in dem Tausende von Glühbirnen sind. Diese können, computergesteuert, in vielen verschiedenen Farben (!!!) leuchten. Zu jeder vollen Stunde nach dem Sonnenuntergang gibt es dann eine Show die sich "The Fremont Street Experience" [1|2|3] nennt. Damit das auch besser wirkt, schalten alle Casinos für die Dauer der Show ihre komplette Außenbeleuchtung ab. Durch die Farben werden Vögel auf dieses Dach "projiziert", Flugzeuge fliegen (natürlich auch nur auf der Leinwand) über die Köpfe der Zuschauer hinweg und so weiter. Das ganze wird dann noch musikalisch untermalt. Wirklich eine sehenswerte Sache.

Danach stand uns wieder Zeit zur freien Verfügung. Ich nutzte diese, um mich in Richtung Stratosphere Tower [1] zu begeben. Dies ist mit Abstand das höchste Casino am Platze. Durch eine Einkaufsstraße, die sich spiralförmig dem Fuß des Turmes nähert gerät man nach relativ lang wirkendem Fußmarsch zu der Stelle an der die Tickets verkauft werden für die Aufzüge, die nach oben gehen. Für ganze 6 USD ist man dabei. Dort oben gibt es dann weitere Restaurants, Shops und natürlich Casinos. Und ab und zu meint man, der Boden bebt: Dies liegt dann an der Achterbahn [1] deren Route (4 oder 5 mal um die Spitze herum) zwar nicht sonderlich spektakulär ist, aber das Ganze dann noch ein paar hundert Meter oder mehr über dem Boden, das hat schon was. Damit aber nicht genug. Denn über dieser Achterbahn gibt es noch einen Freefall [1], ein Stahlgerüst auf dem Tower, an dem eine Gondel, in der die Leute sitzen, nach oben gezogen wird um dann ungebremst, mit kurzfristig eintretender Schwerelosigkeit, Richtung Boden zu rauschen - vor dem sie natürlich rechtzeitig abgebremst wird.

Nicht weniger sensationell ist der Blick vom Tower auf die Lichter der Stadt [1] - wovon Las Vegas ja bekanntlich nicht gerade wenig hat. Las Vegas ist schon eine abgedrehte Stadt. Wenngleich ich mir in New York schon ziemlich sicher war, dass diese Stadt immer wieder für Überraschungen gut ist so musste ich hier doch eingestehen, dass New York wohl deutlicher zu übertreffen ist als ich vermutete. Zurück auf dem Boden dieser schrillsten Oase der Welt setzte ich meine Füße erneut in Bewegung, damit sie mich zurück zum Hotel tragen. Vorbei am Hotel-Casino "Treasure Island", vor dem sich ein Becken befindet in dem ein Piratenschiff [1|2] liegt. Vor dem Hintergrund eines mediterranen Dörfchens gibt es hier nachts mehrmals eine Piratenshow, bei der ein zweites Schiff "um die Ecke geschwommen" kommt. Die Schauspieler auf den Schiffen beschimpfen sich, geraten in Streit, es wird aus den Kanonen "geschossen", und letztendlich versenkt das eine Schiff das andere, welches tatsächlich auch "untergeht" während das Dorf im Hintergrund in Flammen steht.

Auch vor dem "Mirage" verharrte ich ein paar andächtige Augenblicke lang: Hier bricht allabendlich ein (künstlicher, versteht sich) Vulkan [1] aus. Auch dies ein sehenswertes Spektakel für sich. Weniger Show und Spektakel hat das "Excalibur" [1] zu bieten. Dieses Hotel-Casino in Schlossform ist auch sehr schön anzusehen. Gerüchte besagen, dass die Erbauer dieser märchenhaft anmutenden Anlage eine ganze Zeit im Clinch lagen mit dem Disney Konzern, der die Meinung vertrat, das Schloss sähe dem Cinderella Castle [r] sehr ähnlich. Laut dieser Geschichte laufen die Dächer der Türme jetzt auch nicht mehr so spitz zusammen wie ursprünglich geplant.

Auch dem gigantischen "Luxor" statte ich einen weiteren Besuch ab. In den hiesigen Gruften hatten wir heute schon zu Abend gegessen. All you can eat vom Feinsten für relativ läppische 10$ - wenn man berücksichtigt, dass es hier so Leckereien gab wie geräucherten Lachs, exotische Salate, gebackene Garnelen, käsegefüllte Hühnerbrust ... . Auch die Außenansicht [1] der Pyramide ist nicht zu verachten. Fast (aber echt nur fast!!) fühlt man sich hier schon wie in Ägypten. Wobei ich ehrlich gesagt noch nie in Ägypten war. Für beachtlich halte ich die ganze Pyramide: In der Mitte der Pyramide ist ein riesiger Quader, in dem der Casinobereich beginnt, der sich in unteren Geschossen fortsetzt bis zum Gastronomiebereich, der sich dann noch etwas tiefer befindet. Über diesem Quader ist erst mal viel Luft, dann erst kommen die Wände, in denen sich einige hundert (!) der Hotelzimmer befinden. Hinauf kommt man mit den Aufzügen in den Kanten der Pyramide, welche eigens für dieses Gebäude entwickelt wurden und die man nur mit gültigem Hotelschlüssel befahren kann.

Es gäbe massig zu schreiben über die Hotels in dieser größenwahnsinnigen Stadt: Das MGM Grand, welches mit rund 5.000 Betten für kurze Zeit größtes Hotel der Welt war. Oder das "Ceasar's Palace" mit seiner riesigen Einkaufspassage im römischen Stil, über der sich ein großer künstlicher Himmel erstreckt. An einem Platz mit einem selbstverständlich auch im römischen Stil gehaltenen Brunnen treffen sich 3 der Einkaufsstraßen. Jedenfalls stellte ich fest, dass 2 Tage wohl noch lange nicht ausreichen, um alle Casinos der Stadt bis ins Detail erkunden zu können.

Was ich auch anfangs nicht so recht glauben wollte ist, was uns April vor unserer Ankunft erzählt hat: Dass man sich in den Casinos der Hotels verlaufen kann. Dass man rein kommt, aber nicht mehr so schnell raus. Bei Caesar's Palace zum Beispiel führen von der Straße aus lange Laufbänder und Rolltreppen direkt in das Innere des Casinos - aber nicht mehr heraus. Da hält man sich dann am besten, wie ich herausgefunden habe, an die Beschilderung der Hotel-Lobby. Von dort aus ist es meist kein Problem mehr, das Hotel zu verlassen.

Nachdem ich die ganzen Hotels am Strip zumindest von außen gesehen und freilich auch fotografiert hatte, bin ich zu unserem Hotel zurückgegangen, hab meine Kamera abgelegt und bin abgezogen in das Casino "New York, New York". Nachdem ich ein wenig zugesehen hatte, wie das alles so abläuft, habe ich mich an einen Roulette-Tisch gesetzt. Ich habe dann nach den Anzeigetafeln, die die letzten 10 oder 15 Zahlen anzeigten und nach meinem Instinkt immer auf Rot oder Schwarz bzw. gerade oder ungerade gesetzt.

Mit $40 hab ich angefangen, 5 setzte ich in jeder Runde, die ich auf diese Art und Weise mal verdoppelt, mal verloren habe. Irgendwann hab ich dann mal 5 auf schwarz gesetzt und 5 auf die Kante zwischen 0 und 00. Und die Null kam dran. Auf einmal hatte ich $175, und ich beschloss, hier aufzuhören. Die Dame, die den Tisch managte, meinte natürlich, meine Glückssträhne sollte ich ausnutzen, doch ich habe die $135 Gewinn einfach nicht riskieren wollen und bin zurück zum Hotel, wobei mir zugegebenermaßen etwas mulmig war.

Um 3 Uhr 20 war ich dann zurück und habe noch Dankeskarten für April und Tanner geschrieben, ihr Trinkgeld reingelegt und mich dann um 4 Uhr in die Heia geschmissen.

|< Tag zurück|  |Start|  |Tag weiter >|

|01|  |02|  |03|  |04|  |05|  |06|  |07|  |08|  |09|  |10|  |11|  |12|  |13|  |14|

|15|  |16|  |17|  |18|  |19|  |20|  |21|  |22|  |23|  |24|  |25|  |26|  |27|  |28|

|29|  |30|  |31|  |32|  |33|  |34|  |35|  |36|  |37|  |38|  |39|  |40|  |41|  |42|

|Home|