TomDerElch.com - Reisebericht USA 1998
Tag 39:  San Francisco und Umgebung
Markt Erlbach, im Juli 2002

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Freitag, 20.11.1998

Heute morgen bin ich erst mal in Richtung Muirwoods [1] gefahren. Die Muirwoods zählen zu den "National Recreation Areas", die etwa mit "Naherholungsgebiete" zu übersetzen sind, allerdings auch Eintritt kosten. Hier gibt es Redwoods [1], die mit bis zu 100 Metern höchsten Bäume der Welt. Verwandte der Redwoods, die Sequoias, die im Landesinneren von Kalifornien wachsen, sind die dicksten und ältesten Bäume der Welt.

Hier gibt es verschiedene Interessante Sachen zu sehen, die ich, das muss ich zugeben, beim Vorbeilaufen wohl gar nicht so gemerkt hätte: Zum Beispiel ein Baum, der einst keinen richtigen Halt mehr hatte und kippte, bis ihn die Äste der anderen Bäume aufhielten. Der Baum lebte aber weiter und ließ sich im unteren Bereich eine Art Stütze wachsen. Auch nicht ohne: Der Baum, der komplett gekippt ist, jedoch über seine Wurzel immer noch Bodenkontakt hat. Das, was früher Äste waren, wächst jetzt, lauter kleinen Stämmen ähnlich, in Richtung Himmel.

Nachdem ich den Park verlassen hatte bin ich abgedüst in Nördliche Richtung. Eigentlich wollte ich den Pacific Coast Highway [1|2] noch ein wenig weiterfahren. Doch ich hatte mich in der Distanz verschätzt, so dass ich nach einigen Meilen wieder umgekehrt bin. Ich bin dann erst mal über die dort hinführende Straße auf den Mount Tamalpais gefahren und habe noch ein letztes Mal die Aussicht von dort oben genossen, nochmal tief die Luft der Marin Headlands eingeatmet und mich dabei noch ein wenig ausgeruht.

Zum Sonnenuntergang war ich dann am Fort Point unterhalb der Golden Gate Bridge auf der Seite San Franciscos, wo gerade ein Film [1|2] gedreht wurde. Anscheinend ein Werbestreifen. Eine junge Dame rannte in Sportklamotten mehrmals am Ufer hin und her, gut beleuchtet von hellen Scheinwerfern, mit künstlichem Schnee und Wind aus einer großen Windmaschine umwirbelt. Vielleicht suchte sie ja auch nur das Klo. Aber warum dann die Kameras, die Windmaschine und der Kunstschnee? Ich bin dann noch etwas in dieser Gegend geblieben und habe noch einige Bilder [1|2|3|4|5] gemacht.

Ich bin dann noch ein paar Schritte auf der wohl berühmtesten Brücke der Welt [1|2] gelaufen, habe Nachtaufnahmen gemacht. Nebel umspielte die Spitzen der Brückenpfeiler, als wollte sich die Brücke zum Abschied verschleiern. Das erste Mal auf dieser ganzen Reise dachte ich wieder an die Rückkehr. Bisher hatte ich es mir erfolgreich zu verkneifen versucht, immer wieder nachzurechnen, wie viele Tage denn noch übrig sind, wieviele Tage schon vorbei seien, dass ich bald wieder heim muss und so weiter. Alles unnötige Stimmungskiller. Stattdessen habe ich versucht, jeden einzelnen Tag, jede Stunde, möglichst sogar jede Minute so intensiv wie möglich zu erleben und optimal auszunutzen. Und habe jeden Tag so gut wie möglich vorgeplant.

Ich fühlte eine gewisse Traurigkeit, als ich nach Begutachtung eines exemplarisch ausgestellten Querschnittes [1] von einem der grossen Tragseile der Brücke eben diese verließ. Dann stattete ich der Lombard Street noch einen kleinen Besuch bei Nacht ab [1] und schlenderte nochmal kurz durch die Fisherman's Wharf [1|2|3]. Als ich das Gefühl hatte, mich ausreichend von dieser Stadt und diesem Land verabschiedet zu haben, machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto [1|2] um mich anschließend mit diesem auf die Suche nach meinem Hotel für diese Nacht zu machen, welches nahe am Flughafen lag.

Dort habe ich dann, es war etwa 10 Uhr abends, 3 Leute gesehen, die gerade noch im Pool waren und über das Tor, das die Anlage vom Gelände abgrenzte, den Pool verlassen wollten. Davon hat sich einer bei dieser Aktion dummerweise in einer gewissen Körperregion eine Verletzung geholt, um die ich ihn gar nicht beneidet habe. Wenn hier jetzt jemand denkt, ich hätte bei diesem Anblick gelacht, halte ich das für eine sehr boshafte Unterstellung. Ich habe lediglich in Gedanken ganz fies gegrinst!!!

Anschließend habe ich dann noch Koffer gepackt und alles für den Abflug vorbereitet. Wie gesagt, heute machte sich Wehmut breit. Aber ich konnte auf eine schöne und ereignisreiche Zeit zurückblicken, ich war sehr zufrieden mit dem Verlauf der Reise. Mit dem Wetter, mit mir selbst. Das hat den Abschiedsschmerz ein wenig verringert.

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