TomDerElch.com - Reisebericht USA 2004
Tag 4: San Francisco - Twin Peaks - Coit Tower - Transamerica Pyramid - Fisherman's Wharf - Chinatown - Cable Cars - City Hall - Downtown
Markt Erlbach, im Oktober 2004

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Freitag, der 01.10.2004

Schon wieder berichten die Nachrichten, die ich bei meiner Aufstehprozedur immer nebenbei laufen lasse, von einem Erdbeben, wieder ist es in der Gegend von Parkfield, und diesmal habe ich mal genau nachgesehen, wo das überhaupt liegt. Es liegt irgendwo in den Bergen Kaliforniens und nicht unmittelbar in der Nähe einer der Orte oder Routen, die ich in meinem weiteren Reiseplan habe. Ein kleiner Trost, dennoch hatte ich spätestens jetzt immer wieder den Begriff "the big one" im Kopf, das grosse Erdbeben, das man hier vielleicht nicht grad erwartet, aber mit dem man immer rechnet bzw. rechnen muss. Zum Thema Erdbeben habe ich übrigens an meinem letzten Tag noch eine meiner Meinung nach recht interessante Exkursion unternommen. Doch dazu mehr zu gegebenem Zeitpunkt.

Um viertel 8 etwa brach ich auf zu meinen heutigen Abenteuern. Diesmal fuhr ich nicht, wie sonst üblich, über die nördliche und westliche Bay und die Golden Gate Bridge nach San Francisco, sondern über die Ostflanke, also durch Oakland und über die Oakland Bay Bridge [1], die zwar ein Jahr älter und auch ein Stück grösser ist als ihre Schwester am "Golden Gate", aber in Sachen Bekanntheitsgrad immer noch weit hinter dieser rangiert. Die Fahrt über diese Brücke kostet "nur" 3 Dollar, jedoch ist für den Weg in die andere Richtung der gleiche Betrag zu berappen. Wer's also ganz schlau machen will und in der nördlichen Region der Bucht zu tun hat, ist gut damit beraten, die Golden Gate Bridge in nördliche Richtung zu fahren (kostenlos) und heimwärts die Oakland Bay Bridge zu nutzen (3$). Aber das nur mal am Rande. Auf dem Weg zu meinem Ziel fuhr ich durch Downtown San Francisco [1|2|3], das Viertel, in dem mittlerweile immerhin einige dutzend Hochhäuser in den Himmel ragen.

Mit diesen Erdbeben im Hinterkopf, auch wenn das einige Meilen weit weg ist, ein irgendwie beklemmendes Gefühl. Zwar sollen die Gebäude hier alle erdbebensicher konstruiert sein, doch viele konnten dies auf Grund ihres geringen Alters noch nicht wirklich unter Beweis stellen, da sich seit ihrer Errichtung noch kein signifikantes Beben ereignet hat. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Nähe des Coit Towers [1] erreichte ich dann erneut das Touristenviertel im Nordosten der Halbinsel, rund um die Fisherman's Wharf.

Mein Auto habe ich wieder in dieser Garage geparkt, in der der Tag lediglich 8 USD kostet, was ja schon ein paar Meter weiter, direkt an der Wharf, deutlich teurer [1] ist. Ich bin ein bisschen durch die Strassen rund um Fishermans Wharf gebummelt, habe ein paar Souvenirs und T-Shirts gekauft und auch ein paar Streikende [1] gesehen, über die auch in den Nachrichten immer wieder zu hören war: Angestellte von meist namhaften (also eher höherpreisigen) Hotels demonstrierten für soziale Gerechtigkeit, primär durch höhere Gehälter. Die Hotels jedoch erhielten mit Ersatzkräften den Betrieb, so war den Nachrichten zu entnehmen, aufrecht. Ich war dann nochmals kurz auf Pier 39, wo ich offenbar Forrest Gump knapp verfehlte [1] und machte mich dann auf den Weg zurück zum Parkhaus [1] und trat den Weg Richtung Chinatown an. Bevor ich aber dort auf Schaufensterbummel gegangen bin habe ich das nicht weit von Chinatown entfernte Restaurant "the stinking rose" gesucht, von dem in vielen Reiseführern zu lesen ist. Es handelt sich hier um ein Restaurant, dessen zentrales Thema Knoblauch [1|2|3] ist. Der Knoblauchgeruch vor dem Gebäude ist nicht ganz so penetrant, wie ich es auf diversen Homepages zu lesen bekommen habe. Es hat mir ziemlich voll ausgesehen da drin, also habe ich gar nicht erst nach einem Platz gefragt. Vermutlich ist hier auch kontinuierlich volles Haus, da das Restaurant wie gesagt in vielen Reiseführern Erwähnung findet.

Also ging es weiter im Programm mit Chinatown, welches nicht weit weg liegt von der bekannten Transamerica Pyramid [1]. Neben durchaus bunten Angeboten [1|2] gibt es, wie im real existierenden Kommunismus eben auch, lange Schlangen vor der Bäckerei [1]. Hübsch restaurierte Häuser in betont chinesischem Stil [1] finden sich in den Strassen des Viertels [1] genauso wie (von der Beschriftung mal abgesehen) eher typisch amerikanische Bauten. Die Strassen sind - offenbar auf Grund des 55jährigen Bestehens der "Peoples Republic of China" (da muss ich mich mal kurz räuspern) bunt geschmückt [1|2] und es herrscht rege Betriebsamkeit. Es gibt aber nicht nur, wie ich letztes Jahr berichtete, Ramschläden mit allem möglichen Kitsch und Plastikkram, sondern auch Media-Läden, die ausschliesslich chinesische CDs und DVDs im Angebot haben, auch Antiquitätenläden [1] gibt es ein paar, die mit recht pompösem Kitsch Käufer zu locken versuchen. Und dies sicher auch schaffen, aber: Nicht mit mir!

Allemal interessant anzusehen sind jedoch die unterschiedlichen Kulturen, die hier aufeinander treffen, wenn nicht sogar prallen. Auch dies wurde natürlich fotografisch [1] festgehalten. Nach dem Überqueren einer Strasse, durch die auch eine Linie der weltberühmten Cable Cars [1] führt, geht's weiter, bunt geschmückte Strassen [1] beherbergen Läden, in denen es mindestens ebenso bunte Schuhe [1] zu kaufen gibt. Die Parkuhr, die für maximal 1 Stunde gefüttert werden konnte, nötigte mich mehr oder weniger, den Rückweg anzutreten. Wieder im Auto, versuchte ich die Stelle anzusteuern, an der dieses grosse, fast schon tempelartige "Chinese Gate" steht. Doch es war zum Verzweifeln: Durch Einbahnstrassen, extrem paradoxe Beschilderung und stupide Verkehrsführung [1] war es mir irgendwie nicht möglich, dieses Tor anzusteuern.

Ich kapitulierte. Vorbei an der prächtigen Cityhall [1], der ich ein paar Minuten zur Besichtigung zumindest von aussen gewidmet habe, fuhr ich an die Ecke, an der sich Beale Street und Mission Street kreuzen. Dort soll nämlich morgen, am Samstag, dem 2.10.2004, die erste Loveparade in der Geschichte der USA starten. Ich bin dann mal die Tour abgefahren, auf der die Parade stattfinden soll. Eine doch recht schöne Strecke, über grosse Teile direkt quasi die Promenade an der San Francisco Bay entlang, unter der Oakland Bay Bridge durch, an dem Baseballstadion vorbei, über eine massive, sicher ziemlich alte Zugbrücke dann zum Parkplatz des Stadions, wo es dann zur Schlusskundgebung kommen sollte.

Anschliessend ging's erneut die Market Street entlang zu den Twin Peaks. Das Wetter war mir heute deutlich wohler gesonnen. Bereits in der Dämmerung machte ich ein paar Bilder von der Stadt [1|2|3] [P], falls sie sich bis Sonnenuntergang wieder in Nebel flüchten will. Da es aber bis da noch ein bisschen hin ist, machte ich ein paar Bilder vom Auto [1|2|3|4], falls das wen interessiert, und von der Umgebung da oben [1]. Die Stadt bei Nacht ist dann von hier oben durchaus sehenswert, wenn auch die Bilder, die ich hier präsentiere [1], dies leider nicht so gut darstellen, wie ich es in Erinnerung habe. Aber fahrt mal selbst hin, dann seht ihr's auch, hihi.

Auf dem Weg zurück nach Vallejo wählte ich erneut die Route über die Oakland Bay Bridge. Bei einem Zwischenstopp auf Treasure Island habe ich ein paar Bilder gemacht von der Oakland Bay Bridge mit Skyline [1]. Ein von der Abfahrt der Brücke kommendes Auto mit zwei Frauen an Bord hielt neben mir an, als ich meine Kameraausrüstung gerade in's Auto packte. Eine fragte, wie man auf "die 80 ostwärts" käme. Ohweh, dachte ich mir, da ich mitbekommen habe, dass es hier eine Umleitung gab, "jetzt sitzt Du hier fest, musst erst wieder in die Stadt, und dann auf der Brücke bleiben, um nach Oakland bzw. Vallejo zu gelangen". Nachdem dieser Gedanke blitzartig fertig gedacht war, antwortete ich, dass ich das nicht sagen kann, da ich selbst nicht von hier bin.

Ich also rein in mein Auto, und abgefahren. Ich bin dann ganz einfach der Beschilderung "80 east" gefolgt und war sofort genau auf der Strecke, auf die ich wollte. Wo die beiden Damen von eben hergekommen sind: Fragt mich nicht! Wo sie rausgekommen sind? Das würde ich auch gerne wissen.

Die Gebühr für die Route San Francisco-Oakland-Vallejo wird übrigens auch nicht unmittelbar an/hinter der Bay Bridge erhoben sondern einige Meilen weiter nördlich, kurz vor Vallejo. Wer also nur nach Oakland will, dürfte eigentlich nicht mehr als 3$ zahlen, es sei denn, es gibt auch hier an den Abfahrten noch Mautstationen. An meiner Mautstation hatte ich übrigens ein gerade hier in dieser Umgebung recht befremdlich wirkendes Fahrzeug vor mir gehabt: Ein Citroen 2CV [1], auch als "Ente" bekannt, schnatterte vor mir durch die Abfertigung und war noch eine Weile vor mir. Witzig fand ich den Aufkleber auf dem Heck, welcher besagte "i think your car looks funny, too", was (ich bin so frei und übersetze mal) so viel bedeutet wie "ich denke, Dein Auto sieht auch lustig aus".

Trotz des Zwischenstops auf Treasure Island und obwohl ich nach dem Besuch der Twin Peaks quasi erst noch durch die ganze Stadt musste, dauerte es nur rund 1 Stunde, bis ich in Vallejo war. Auf der anderen Route dauerte es immer rund 90 Minuten, und das ab Golden Gate Bridge, also ohne Stadtverkehr und ohne weitere Zwischenstopps. Das waren dann, als ich im Motel angekommen bin, 84 Meilen heute. Und wieder ein erlebnisreicher Tag.

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