Reisebericht USA 2007
Markt Erlbach, im November 2007
Tag 13 - Minneapolis
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Donnerstag, 25. Oktober 2007

6 Uhr. Ich beschließe, dass das zu früh ist. Ich stelle mein Handy auf 6:40 Uhr und schlafe erst mal weiter. Ich habe es heute ruhig angehen lassen. Zur Planung des Tages durchforste ich diverse Prospekte, die ich im Motel ausgesucht habe und beschliesse, heute erst mal auf Kunstexperte zu machen.

Um kurz nach viertel neun ging es dann los in Richtung Stadt [1]. Gemäß den eben angesprochenen Planungen steuerte ich erst mal einen Parkplatz beim Walker Art Center an, der rund eine Stunde nach Abfahrt erreicht war. Da dieses Museum erst später öffnet bin ich erst mal in den benachbarten und zugehörigen Skulpturengarten gegangen und habe ein paar der dortigen Kunstwerke betrachtet [1|2|3|4|5|6|7]. Was natürlich nicht fehlen darf ist der "Star" des Gartens, die "Spoonbridge with Cherry", deutsch: Löffelbrücke mit Kirsche [1|2].

Als nächstes ging es dann in das Walker Art Center. Ich muss gestehen, der große Kunstkenner bin ich nicht, und ich interessiere mich mehr für das Ergebnis als für irgendwelche Techniken oder den Künstler dahinter. Es gibt sehr viel experimentelle Kunst und es handelt sich durchgehend um Exponate des letzten und laufenden Jahrhunderts. Fotografieren ist verboten, in fast jedem Raum steht irgend jemand, der die Einhaltung beaufsichtigt und sogar das Tragen des Rucksackes als solchem wurde mir untersagt. Ganz witzig sind diverse Videoinstallationen, vereinzelt findet man auch deutsche Werke vor. Stellenweise kommt mir das Ganze fast ein bisschen vor wie eine Parodie auf das, was sich moderne Kunst nennt. Einfallsreich finde ich auch diverse "Randkunst", so zum Beispiel das Treppenhaus, in dem offensichtlich ungefilterte Ergebnisse von Brainstorming zu sehen sind. In Erinnerung blieb mir der gedankliche Brückenschlag:

WWI - WWII - WWW

Zur Erklärung für diejenigen, die sich da jetzt mehr Fragen stellen als Antworten geben können: WWI ist die Abkürzung für World War I (1. Weltkrieg), WWII kannst Du Dir jetzt sicher schon denken und inwiefern das WWW in diese Reihenfolge passt, darfst Du jetzt selbst entscheiden.

Zum Thema Brückenschlag: Über eine Brücke [1|2] ist dieses Areal mit Downtown Minneapolis verbunden. Über diese bin ich dann mal gelaufen, habe dabei zumindest ein Bild des Museums von aussen gemacht. Unsensationell genug, um hier nicht gezeigt zu werden. Am Fuße dieser Brücke gibt es den Loring Park [1|2|3|4], in dem ich mich dem (für meine USA Urlaube fast schon obligatorischen) Fotografieren von Squirrels hingegeben habe [1|2|3|4|5]. Zwar sind hier die ersten Wolkenkratzer zu sehen, aber ich konnte nicht so recht einschätzen, wie weit es nach "Downtown" ist. Also ging ich zurück zum Parkplatz und machte einen kleinen Umweg [1].

Ich fuhr also auf Downtown zu und ein bisschen in den Streets und Avenues auf und ab sowie hin und her. Ich fand einen günstigen Parkplatz am Fuße der Hennepin Bridge auf Nicollet Island [1], einem Inselchen im Mississippi River, der auch von der genannten Brücke überspannt wird.

Ich lief also auf die Brücke zu [1|2], um mittels dieser den Fluß zu überqueren [1], um zurück in die Stadt zu kommen. Durch die extrem fragil wirkenden, hoch in den Himmel wachsenden Arkaden [1] eines Gebäudes, in dem ich eine Oper oder ein Theater vermutet hätte, aber eine Bank untergebracht war, ging es in Richtung Innenstadt [1|2]. Ich lief zwischen den hiesigen Hochhäusern hindurch [1|2|3|4|5] in Richtung der Nicollet Mall. Dies ist keine Mall, wie wir sie von verschiedenen Berichten meinerseits kennen: Es handelt sich um eine weitgehend verkehrsberuhigte Straße, an der links und rechts Marktstände aufgebaut sind und um die Gunst der Kundschaft buhlen [1]. Auffällig ist hier: Bei strahlendem Sonnenschein gibt es, begünstigt durch die Spiegelungen der Wolkenkratzer ringsum, kaum Schatten. Es ist zwar hell, aber irgendwie zwielichtig und unwirklich wirkend [1].

Ich bummelte dann noch ein bisschen durch die Straßen von Minneapolis. Zwischen weiteren Hochhäusern [1|2|3|4], vorbei an kleinen, unscheinbaren Gassen [1] und hübsch bemalten Häusern [1] ging es in einem nicht definierbaren Zickzack-Kurs, vorbei an zwischen all diesen riesigen Bauten recht verloren wirkenden Kirchen [1|2], durch die Stadt und zurück in Richtung Auto. Unterwegs dann noch eine kleine Fotosession mit einem stark behaarten Wesen [1|2|3] und einer offensichtlich schon recht betagten Bierwerbung im XXL-Format [1]. An der benachbarten Schule wartete gerade ein Konvoi von geschätzten 30 Schulbussen darauf, die Schüler abzutransportieren [1] und ich mache mich auf den Weg, ein paar Meter flussabwärts zu fahren, um dort die steinerne Bogenbrücke zu besuchen.

Auf dem Weg vom Stellplatz meines Autos zur Brücke steht eine Infosäule mit Karten, alten Fotos und Berichten aus der Geschichte der Brücke. Dort wartete eine junge Dame offenbar auf einen Kevin. Wie ich darauf komme? Nunja, sie hat mich gefragt, ob ich Kevin bin, nachdem sie meine Kamera um den Hals baumeln sah. Der war ich nicht, sie ließ schnell von mir ab und ich war froh.

Über eine recht abenteuerliche Treppe [1|2] gelangt man hinunter zum Fluss [1|2|3|4|5|6]. Auf dem gleichen Weg geht es auch wieder hoch, wo ich dann zumindest ein paar Meter weit über diese Brücke gelaufen bin [1|2|3|4|5|6|7|8|9]. Auf dem Rückweg konnte ich mich dann vergewissern, dass diese bedingt schöne Frau von vorhin ihren Kevin wohl gefunden hat [1]. Die Situation mutete mir skurril an, fast ein bisschen naiv. Vielleicht hätte ich Kevin sein sollen, wer weiss, was da für Fotos drin gewesen wären.

Ich fuhr dann noch ein Stückchen weiter entlang des Mississippi. Ich wollte mir die Stelle ansehen, an der vor wenigen Monaten eine Brücke der Interstate über den Mississippi zusammenbrach und 13 Leute in den Tod riss. Die Bilder gingen damals um die Welt, es dauerte Wochen, bis alle Opfer geborgen waren. Heute ist hier alles weiträumig abgeriegelt [1|2|3|4]. Ein Schlagloch in einer parallel zur Interstate verlaufenden Straße [1] legte eine mögliche Erklärung nahe, die ich jedoch aus Gründen der Pietät jetzt nicht äussern möchte.

Am östlichen Ufer des Mississippi entlang fuhr ich dann in südliche Richtung [1|2|3], um mir einen geeigneten Ort für ein paar schöne Bilder vom Sonnenuntergang zu suchen.

Diesen Ort meinte ich gefunden zu haben im kleinen Hidden Falls Crosby Park, einem der wenigen direkten Zugänge zum Fluß. Gerade mal eineinhalb Kilometer Luftlinie vom Flughafen entfernt und doch irgendwie ziemlich ruhig, fast schon malerisch. Hier übten sich junge Skater gerade in mutigen Aktivitäten auf dem Dach eines Servicegebäudes [1]. Es gibt hier sogar die Möglichkeit für Hobbykapitäne, ihre Boote zu Wasser zu lassen und auf dem Fluss herum zu schippern [1]. Also liess ich mich auf einer von zwei Rücken an Rücken stehenden, überdachten Bänken nieder und freute mich zunächst über den wolkenfreien Himmel über mir [1]. Wobei Wolken ja immer eine besondere Würze für gelungene Sonnenuntergang-Fotos sind.

Unweit der ganannten Stelle, ein paar Meter weiter Flussabwärts, hielt ein Angler sein Gerät in den Fluss [1]. Ob er Erfolg hatte, hab ich nicht weiter beobachtet. Als die Sonne dann anfing, hinter dem Horizont zu verschwinden [1], machte ich gleich ein paar Panoramabilder [P]. Nachdem hier aber nichts weiter zu sehen war als ein Fluß und der Schatten des gegenüberliegenden Ufers [1|2] habe ich mich auf den Weg zurück in Richtung Stadt gemacht, wo ich auf dem Herweg schon diverse alternativ ansteuerbare Plätze ausgesucht habe.

Dieser Beschluss sollte sich als sinnvoll erweisen. Auf den teils deutlich über dem Fluss liegenden Plätzen und Strecken ergaben sich dann doch diverse Motive, die ich direkt unten am Fluss so wohl nicht zu sehen bekommen hätte [1]. Damit Du, liebe(r) Leser(in) mir auch glaubst, dass ich selbst dort war, machte ich an einer kleinen Aussichtsplattform noch ein paar Aufnahmen mit Selbstauslöser [1], bevor es weiter ging, zurück in Richtung Stadtkern, natürlich immer wieder mit Stopps zum Fotos machen [1|2|3|4|5|6].

Da heute Vollmond war suchte ich mir, als ich zurück in Downtown Minneapolis angekommen war, ein paar Orte aus, an denen ich auch diesen noch bildlich festhalten konnte (wenn es auch kein anderer Mond ist als daheim). Die Ergebnisse gibt es natürlich auch hier [1|2|3|4|5]. Das hat dann gereicht für heute mit Bildern (gell, Dir geht's auch so?), also ging es zurück in's Motel. Mit 82 gefahrenen Meilen beendete ich den Tag. Wann genau, habe ich nicht notiert. Ist doch auch egal, oder?

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