Reisebericht USA 2009
Markt Erlbach, im November 2009
Tag 4 - Las Vegas - Pahrump - Shoshone - Badwater - Furnace Creek - Panamint Springs
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Samstag, 24. Oktober 2009

Das war es dann mal so im Großen und Ganzen mit Las Vegas. Zumindest vorerst.

Ich stand irgendwann mal auf, packte meine sieben(tausend) Sachen fertig, verstaute sie im Auto, ging noch zurück zur Rezeption um auszuchecken und schon war ich so gut wie unterwegs.

Mein Navi brachte mich dann wunschgemäß auf diesen bekannten, für mich immer noch irgendwie faszinierenden ewig langen geraden Strecken [1] [P] über Pahrump, die Grenze zwischen Nevada und Kalifornien [1] und weitere mehr [1|2] oder weniger [1] geraden Strecken nach Shoshone, quasi einem der östlichen Portale des Death Valley [1].

Dort habe ich noch nachgetankt und ein paar Kleinigkeiten für die Verpflegung meinerselbst erstanden. Das ergibt auch Sinn [1].

Auf über 110 Kilometern ohne große Anzeichen von Zivilisation (von der Straße selbst mal abgesehen) fährt man also durch die Hügel [1] auf dieser Seite des Tals des Todes, wie es im Deutschen übersetzt wird. Über den auf rund 1.000 Meter über NN liegenden Salsburry Pass erreichte ich die Ruinen von Ashford Mills. Nicht die einzigen Ruinen und nicht die einzigen Stellen, an denen hier im Death Valley verschiedene Metalle und Edelmetalle gesucht und teilweise auch gefunden wurden. Aber eher selten in den erhofften Mengen.

Meinem Faible für alte, verfallen(d)e Gebäude entsprechend ist dieser Ort trotz seiner mengen- und größentechnischen Überschaubarkeit den kurzen Halt wert gewesen [1|2|3|4|5].

Nachdem dies also gesehen, bestaunt und fotografisch festgehalten worden war setzte ich mich wieder in mein Ford Mustang Cabrio und setzte den Weg fort in nördliche Richtung [1]. Unterwegs hatte ich dann noch eine Begegnung mit einem vierbeinigen Bewohner dieser Ecke unseres Planeten. Aus sicherer Distanz hielt ich vom Auto aus meine Kamera über Kopf nach hinten und hielt dies fest. Als ich aber merkte, dass das Ergebnis eher schief geraten ist [1] unternahm ich einen zweiten Versuch während dessen der Koyote sich überlegt hatte, mich zu besuchen und begann auf mich zuzulaufen [1].

Gemäß dem Leitspruch lieber 5 Sekunden feige als ein Leben lang tot verzichtete ich auf Aufnahmen aus nächster Nähe und setzte meinen fahrbaren Untersatz wieder in Bewegung. Hätte ich kein Cabrio gehabt, hätte ich vielleicht etwas gewartet, denn die Scheibe wäre schnell wieder oben gewesen. Aber das Dach braucht seine halbe Minute, bis es zu ist. Und ich hab keinen Schimmer, wie hoch so ein hungriger Koyote springen kann. Ich wusste zwar nicht, ob der Typ nun hungrig ist, aber ich wollte es dann so genau auch gar nicht wissen.

Etwa 37 km Luftlinie (Quelle: Google Earth) hinter Ashford Mill erreichte ich dann Badwater. Wer mich und meine Reisen kennt, hat davon sicher schon gehört, andere haben davon womöglich auch schon mal etwas vernommen: Der tiefste Punkt nicht nur des Death Valley, nicht nur Kaliforniens oder der USA, sondern der so genannten westlichen Hemisphäre. Es dürfte nicht weiter verwundern, dass ich ausgestiegen bin und wieder mal geknipst habe [1|2]. Diesmal habe ich aber nicht nur, wie 2004, einige Schritte in Richtung Talmitte gemacht sondern bin richtig weit gelaufen [1|2|3|4] [P].

Nachdem ich auch hier wieder niemandem den Gefallen tat und dem Namen des Tales durch Einstellung aller lebenserhalten Tätigkeiten, insbesondere Atmung, haha, Leben eingehaucht habe, ging es weiter bis zum Natural Bridge Canyon. Etwa eine Meile abseits der Straße, verbunden über eine Schotterpiste, befindet sich der Parkplatz [1].

Auch hier bin ich 2004 bereits gewesen, allerdings in deutlich schlechterem Licht [R]. Diesmal hatte ich etwas bessere Verhältnisse für gute Fotos, wodurch ich nicht zuletzt sehr seltsame Strukturen in den Felsen entdecken konnte [1].

Während ich mich 2004 mit "gesehen und verabschiedet" zufrieden gegeben habe bin ich diesmal nicht nur bis zu der "natürlichen Brücke" gelaufen [1|2|3] sondern setzte meinen Weg [1] fort bis zu der Stelle, an der diese Schlucht abrupt endet und Kletterkünste voraussetzen würde [1]. Die ich vermutlich nicht habe. Also machte ich kehrt, traf auf dem Rückweg [1] zwei Deutsche (die eine kam aus Mannheim, die andere aus Regensburg) und habe den zweien angeboten mit deren Kamera ein Bild von den beiden zu machen. Das nahmen sie dankend an, ich knipste, setzte meinen Weg fort, der kurz vor dem Parkplatz wieder mit einem atemberaubenden Blick auf die Größe und Weite des Tals gekrönt wird. In meinem Bericht zu der Reise vor 5 Jahren gab es an dieser Stelle ein kleines Rätsel.

Nächster Zwischenstopp: Devils Golfcourse. Auch den hatten wir schon, daher nur ein neues Bild diesmal [1] [R]. Verspüre ich hier wirklich so etwas wie eine gewisse Routine?

Der nächste Punkt ist dann jedenfalls weniger routiniert, da ich den bei meinen bislang zwei Aufenthalten in diesem Nationalpark nicht besucht habe. Der Artist's Drive ist eine Ringstraße östlich der Nord-Süd-Achse, die durch das Death Valley führt (Na? Welche Himmelsrichtung fehlt in diesem Satz noch?). Auf einer Strecke von schätzungsweise etwa 8 Meilen bzw. etwa 12 Kilometern durchzieht diese ein paralleles Seitental des "DV" [1]. Höhepunkt ist die "Artists Palette" genannte Stelle, an der eine ungeahnte Vielfarbigkeit den Betrachter erwartet [1|2] [P].

Schon ein paar hundert Meter weiter geht östlich der Badwater Road eine Stichstraße zum Parkplatz des Golden Canyon. So richtig viel Gold gab und gibt es hier zwar nicht, aber wer die diätetischen - äh: majestätischen Strukturen hier mal bei Tageslicht hat schimmern sehen kann sich vielleicht vorstellen, wo der Name dieser vergleichsweise kleinen Schlucht her kommt.

Ich habe also mal wieder das Auto abgestellt [1], die Birkenstocks ab- und die Wanderschuhe angeschnallt, die Kunstwerke der Besucher am Eingang des Canyons bestaunt und fotografiert [1|2] und lief die Strecke [1|2|3|4] bis zu dem Punkt, an dem man die "Red Cathedral" genannte Komposition von Gestein gut ersehen kann [1].

Auf dem weiteren Weg dann schoss ich die nächsten Bilder dieses kleinen Canyons [1|2] und von dem Schild, das auf eine Verbindung für Fußgänger zum Zabriskie Point hinwies [1]. Wenn ich das vorher gewusst hätte, ich hätte mehr Wasser umgeschnallt und wäre die restlichen 1,5 Meilen bzw. 2,4 Kilometer noch gelaufen, da ich dort heute sowieso noch hin wollte. Aber gut. Hat nicht sollen sein, also setzte ich die bereits zurechtgelegte Planung fort: Zurück zum Auto und die komplette Strecke noch mal hätte ich zwar sicher bewältigen können, aber da war es mir dann um die Zeit.

Durch diesen Golden Canyon führte bis in die 70er Jahre sogar eine Straße. Nach einer sehr intensiven Springflut wurde diese allerdings schwer beschädigt und man beschloss, den Canyon als Fußgängerstrecke zu belassen, da mit Beschädigungen der Straße eben auf Grund der geologischen Gegebenheiten immer wieder gerechnet werden muss. An manchen Stellen sind Reste der Straße nach wie vor erkennbar [1|2|3].

Einige Kilometer nördlich des Canyons, wieder im Mustang sitzend, erreichte ich Furnace Creek [1|2]. Dort besuchte ich zunächst das Visitor Center, um den Eintritt für den Park zu entrichten. Dieser würde 20 Dollar betragen, aber ich habe mir ein Jahresticket zugelegt, mit dem ich für 80 USD so oft in Nationalparks darf wie ich will.

Dann habe ich mich in dem Gift Shop etwas umgesehen, ob es ein nettes T-Shirt oder brauchbare Mitbringsel für daheim gäbe. Dem war nicht so, also fuhr ich die paar Meter zurück zur Mündung der Badwater Road, von der ich kam, fuhr aber diesmal den Highway 190 entlang ein paar km in tendenziell östliche Richtung bis ich bei Zabriskie Point angelangt war.

Dieser Bereich ist bekannt für eine tolle Aussicht auf sehr rundliche und damit deutlich weniger schroffe Gesteinsgebilde [1|2|3] [P]. Dort habe ich ein Paar aus Hannover getroffen. Er (nach Namen habe ich nicht gefragt) hat mich gebeten, ein Foto von sich und seiner Partnerin zu machen. Hat etwas auf denglisch dahingestammelt woraufhin ich vorschlug, wir klären das auf Deutsch. Gesagt, getan, fotografiert. Und dann noch etwas unterhalten über deren Reisepläne und meine Erfahrungen und resultierenden Ratschlägen.

Noch ein paar Meilen weiter entlang des 190ers kam ich dann bei Dante's View an. Dies ist auf rund 1600 Höhenmetern (wenn ich mich da irren sollte, korrigier mich bitte) eine Art Plateau, von dem aus sich ein hübscher Blick auf das Tal des Todes bietet. Doch bevor ich das in aller Ruhe genießen konnte noch eine kuriose Beobachtung am Rande:

An dieser Stelle kann man entlang einer Art Gipfelpfad, der in Richtung Tal führt und relativ eben ist, zum eigentlichen Aussichtspunkt gelangen. Auf dem Weg dorthin begegnete ich einem Hosentaschentornado: Etwa mannhoch aufgewirbelter Staub. Als ich das sah wusste ich: Nichts wie weg hier! Nein, Quatsch: Ich wusste, das muss ich knipsen. Doch nachdem ich den Auslöser gedrückt hatte [1] dauerte es keine drei Sekunden, stand ich  mittendrin in diesem Luftwirbel. Dennoch behielten meine Füße bzw. Schuhe Bodenkontakt.

Nachdem ich das überlebt hatte begab ich mich noch ein paar Meter weiter weg vom schützenden Auto und bestaunte den Ausblick von hier. Hierzu möchte ich erwähnen, dass dies eine für mich neue Perspektive ist für das Death Valley [1|2|3|4|5] [P]. Spontan beschloss ich, dass dies auch die Stelle sein wird, von der aus ich den heutigen Sonnenuntergang erleben werde. Das dauerte nicht allzu lang und gab noch ein paar nette Bilder [1|2|3].

Ab hier waren es dann noch rund 60 Meilen (knapp 100 Kilometer) nach Panamint Springs. Auch dieser Name kann eingefleischten Lesern meiner Reiseberichte zumindest als "schon mal gehört" vorkommen, und das gründet darin, dass ich bereits 2004 hier eine Nacht verbracht habe.

Das Einchecken für das Motel erfolgt mittlerweile in der kleinen Tankstelle, die dazu gehört. Ich erledigte dies also, nahm meinen Zimmerschlüssel entgegen, parkte nicht 100% unfallfrei vor dem Zimmer ein und brachte mein Gepäck in ebenjenes.

Das Abendessen ließ ich für heute ausfallen. Fernseher gibt es hier nicht, der Akku meines Handys war leer, die einzige Steckdose im Zimmer war durch das Bett verstellt. Ich war dann auch relativ schnell in der Falle und noch schneller "weg". Ausnahmsweise auf Grund der Stromsituation auch ohne Datensicherung.

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