Reisebericht USA 2009
Markt Erlbach, im November 2009
Tag 14 - Tusayan - Grand Canyon - Williams - Seligman - Peach Sprnigs - Hackberry - Kingman - Hoover Dam - Las Vegas
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Dienstag, 3. November 2009

Den heutigen Tag habe ich nochmal etwas ruhiger angehen lassen. Der Gang durch den Grand Canyon hat mich erwartungsgemäß etwas geschlaucht, den Füßen und Knochen geht es nach dieser Tour (nicht Tortour!) erstaunlich gut. Von dieser einen Blase an den Zehen mal abgesehen.

Ich fuhr nochmal kurz in Richtung des Canyon. Ich machte noch ein paar Bildre vom Bahnhof unweit der Bright Angel Lodge [1|2], zum Canyon selbst kam ich gar nicht mehr. Wenn Du mich jetzt fragst warum kann ich Dir nicht mal eine Antwort geben. Ich verließ den Grand Canyon Nationalpark in südliche Richtung, hielt unterwegs kurz an zum Tanken und setzte ab Seligman die Fahrt wieder über die "gute alte" Route 66 fort. Am Wegesrand immer wieder mehr oder weniger gelungene Reminiszenzen an die Blütezeit der Mother Road [1]. Die alte Tankstelle in Hackberry hatte heute, anders als vor drei Tagen, schon offen, als ich durchgefahren bin. Ein paar Kleinigkeiten für meine persönliche Verpflegung habe ich erstanden, ein paar Bilder habe ich gemacht [1|2|3|4] und dann die Fahrt über den Bogen, den die Route 66 hier vollzieht, zurück nach Kingman fort. Dort schickte mich Tante Navi dann auf den Highway 93 gen Nordwesten.

Schon einige Meilen vor der Hoover Staumauer ist nicht zu übersehen, dass eine große Baustelle bevorsteht [1]. Die gab es auch 2004 schon, nur war ich seinerzeit hier eigentlich nur auf Durchreise, ohne anzuhalten. Da die Strecke stark frequentiert ist und der Hoover Dam, über den sie führt, den Belastungen nicht dauerhaft standhält, wird seit einigen Jahren ein so genannter Bypass gebaut und die LKW umgeleitet, was hier mitunter einen enormen Umweg bedeutet. Aber, mal so unter uns: Ich habe nicht den Eindruck, dass sich seit meiner letzten Durchfahrt hier (das ist immerhin schon 5 Jahre her) besonders viel getan hat.

Die Brücke ist nach wie vor in Bau [1], unterhalb der Parkplätze findet sich - gemesen an dem, was man in den USA sonst vorfindet - erstaunlich viel Müll [1] und als ich so vor mich hin fotografierte sah ich neben mir einen Hinweis darauf, dass hier sogar Legastheniker Designerklamotten tragen [1].

Bei der Weiterfahrt über die Staumauer selbst habe ich aus dem Auto raus die Grenze zwischen Arizona und Nevada fotografiert [1], die gleichzeitig den Wechsel in eine andere Zeitzone anzeigt. Auszusteigen, dort hin zu laufen und das "Ich in zwei Staaten" Bild zu machen oder machen zu lassen habe ich mir gespart. Hatten wir ja auch schon mal [R].

Etwas weiter oben sah ich gerade den Schichtwechsel an der Brückenbaustelle des Bypass [1|2]. Ich hielt dann auch noch das Wirrwarr an Strommasten fest, das sich hier rund um den Damm - Vor allem aber in Richtung Las Vegas - rankt [1]. Schätzungsweise 15 Kilometer später war dann in der Ferne die Skyline von Las Vegas zu sehen [1]. Ich fuhr gemächlich mit dem Verkehrsfluss schwimmend auf die Stadt zu, mit dem freien Himmel Nevadas über meinem Kopf. Alsbald erreichte ich den Südzipfel des Strips [1]. Ab hier hätte ich es auch ohne Navi ganz prima schaffen können, aber es waren ja auch nur ein paar Katzenwürfe (oder waren es Steinsprünge?) zum Luxor, meiner Unterkunft für die letzte Nacht dieses Urlaubs.

Das Parkhaus war schnell gefunden, in diesem auch ein brauchbarer Stellplatz für mein Auto [P]. Ich packte meine Koffer und ging in Richtung Hotel. Die Brücke vom Parkhaus führt vorbei an dem Pool des Hotels [1], die Rezeption war (wie in Las Vegas anscheinend üblich) etwas versteckt, aber schnell erreicht. Es waren etwa 30 Leute angestanden, die hier einchecken wollten. Ich habe es eben mal so hingenommen. Was sonst hätte ich machen sollen ohne unangenehm aufzufallen?

Als ich dann dran war legte ich meine Reservierung vor. Die Frau beim Check-in nahm diese entgegen und murmelte angesichts des schwarzen Dings, welches um meinen Hals hing "ah, Sie sind Fotograf. Da gebe ich Ihnen doch gleich mal ein Zimmer mit Aussicht". Gesagt, getan. Ich bekam ein Zimmer in der Pyramide selbst. Zum Hotel gehören noch ein paar zusätzliche Blocks mit Zimmern. Schon allein das ein Traum, da ich einfach mal in dieser Pyramide nächtigen wollte. Aber das Beste kommt noch: Ich hatte Zimmer Nummer 28-102. Für die, welche die Nummerierung des Hotels kennen, ist jetzt schon klar, was das bedeutet. Für alle anderen (ich glaube fast, das ist die Mehrheit derer, die dies hier lesen) nur soviel: Die Pyramide verfügt über 30 Stockwerke. Die 28 steht für das Drittletzte. Die Mathegenies unter Euch (Fachrichtung Geometrie) wissen sicher jetzt auch schon längst, dass die Räume in dieser Höhe weit knapper sind als unten, auch wenn die Zimmer "nur" in den Wänden der Pyramide liegen, während der Großteil des Volumens freien Raum darstellt.

Ich ging also zu den Aufzügen des Bereichs 1B, wie mir beschrieben wurde und stellte mich in den Aufzug. Die Aufzüge hier sind eine Sonderanfertigung der Firma (das hat mich interessiert, also habe ich da auch mal extra drauf geschaut) Otis. Einer der vier "1B" Aufzüge erreicht die Ebene (wenn er nicht schon da ist), ein kurzes "Pling" berichtet davon, dass ein Aufzug bereitsteht und ein Lichtlein zeigt an, wo jetzt eine Tür offensteht. Hammer, oder? Naja gut. Das ist wie bei mindestens 99% aller Aufzüge dieser Welt [1]. Aber wir sind in einer Pyramide. Ich stieg also ein und drückte auf die 28. Es tat sich nichts. Nach ein paar Sekunden fand sich auch des Rätsels Lösung: Der Aufzug verlangt nach einer gültigen Zimmerkarte. Das dient einerseits der Sicherheit der Gäste, andererseits beugt das einer Überlastung durch neugierige Touristen vor. Denn die Aufzüge hier sind doch irgendwie anders. Während Gerätschaften dieser Art die Fahrgäste entweder leicht gegen den Boden drücken bei der Beschleunigung oder die Knochen der Mitfahrer (wenn es abwärts gehen soll) vorübergehend leicht entlasten ist der Start dieser Einrichtung begleitet von einer leichten Seitwärtsbewegung. Schließlich verlaufen die Schächte hier etwa im 45° Winkel.

Ich nutzte also meine Zimmerkarte, um den Aufzug zu aktivieren und fuhr in den 28. Stock. Fast zwei Seitenlängen der Pyramide weg - quasi fast gegenüber der Kante, in der der Aufzug verläuft - fand ich das Zimmer. Und war einfach nur: BEGEISTERT!

Das Fenster in nördlicher Richtung bietet einen feinen Blick auf das benachbarte Excalibur, die Wolkenkratzer Nachbauten des New York, New York hinter dem Excalibur, auch der Eiffelturm des Paris ist zu sehen und diverse weitere Hochhäuser der neueren Hotels, die zumeist einfach nur Luxus bieten aber keine Themen mehr aufgreifen wie die gerade genannten Hotels, das Circus Circus oder auch das Venetian [1]. Ich machte noch ein paar Bildern von dem Ausblick hier oben [1|2|3|4] sowie dem Zimmer selbst, das in Anlehnung an das Hotelthema ausgestattet ist [1|2]. Gleiches gilt, zumindest ansatzweise, für die Flure im Hotel [1|2].

Die Architektur dieses Hotels ist einfach nur beeindruckend. Der Stock, in dem ich untergebracht war, ist nach oben hin der letzte, der zumindest vom Flur zwischen den Aufzügen aus noch einen Blick hinunter in den Innenraum der Pyramide gewährt [1|2]. Auf den öffentlich zugänglichen Ebenen lässt sich die Größe dieses Bauwerks nur im Ansatz erahnen [1|2|3]. Vor der Türe des Hotels liegt eine Sphinx im Maßstab 1:2, die als Durchfahrt für Taxen dient sowie Durchfahrt bietet zu den Parkebenen [1]. Vor dem Hotel startete ich noch einen Versuch eines Vertikalpanoramas [P] und machte mich danach auf den Weg zum Excalibur [1].

Vorbei an der Liberty [1] des Casinos, welches thematisch an die Stadt, die niemals schläft angelehnt ist erreichte ich den Bereich, in dem die Läden von adidas [1] und M&Ms zu finden sind. Entlang des Strips hat sich in den letzten gut anderthalb Wochen, seit ich das letzte Mal hier war, nicht allzu viel verändert. Es gibt Baustellen [1|2], Sicherheitskräfte die sich in der Unterhaltungsbranche anlernen lassen [1] und - schon von meinen früheren Reisen sowie meinem Aufenthalt vor zwei Wochen bekannt - Sehr, sehr europäische Einflüsse in der Architektur [1|2].

Ich sammelte weitere, mir meist schon bekannte Eindrücke vom Strip und seinen Hotels, Casinos und Attraktionen [1|2|3|4|5|6|7|8|9|10].

Im Caesars Palace dann erwartete mich die nächste große Überraschung. Der "Verkehr" auf einer im Halbkreis gewundenen Treppe verlief so ruckfrei und gleichmäßig, dass ich neugierig wurde [1]. Des Rätsels Lösung war, dass es sich hierbei um eine Rolltreppe handelt [1|2]. Freilich bin ich da dann mal rauf und wieder runter gefahren und es ist in Sachen Befremdlichkeit ein ähnliches Gefühl wie Aufzüge, die sich teils seitwärts bewegen.

Ich hielt mich aber nicht großartig auf sondern verließ das Caesars Palace wieder, machte ein Abschiedsfoto [1] und trat den Rückweg an. Durch Verwerfungen der Innensohle meiner Birkenstocks hatte ich heute starke Druckstellen bekommen im Lauf des Tages, zuletzt lief ich barfuß durch Las Vegas. Auch über die Brooklyn Bridge, die letzte Woche noch gesperrt war [1|2].

Wenig später erreichte ich das Luxor [1|2] und ich glaube es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich es eilig hatte um in mein Hotelzimmer zurück zu gelangen, weil ich die Aussicht genießen wollte. Rein in den Aufzug, Karte gesteckt und nach oben gefahren [1|2|3|4]. Aber das sollte noch nicht der Abschluss des Tages gewesen sein. Ich verarztete erst mal meine Füße und zog erneut los. Lustig finde ich den neuesten Automatentypen, der hierzulande aufgestellt wird: Ladeautomaten. Für Handy, Laptop, Kamera werden verschiedene Anschlüsse angeboten, für lumpige 5 Dollar wird eine Aufladung von bis zu 60% binnen 10 Minuten versprochen. Ob sich das durchsetzen wird erscheint mir fraglich. Vor allem: Was mache ich in den 10 Minuten? Egal. Nicht relevant und somit nicht wert, sich darüber Gedanken zu machen.

Ich habe mir noch ein bisschen die durchgestylten Restaurants in der nähren Umgebung angesehen [1|2|3] und ging dann spielen. Ich setzte mich an einen Roulette Tisch, begann mit 60 Dollars und spielte abwechselnd auf Farben und die 10. Die einen guten Grund hatte. Nachdem ich mal ein paar Dollar gewonnen hatte, dann auch wieder verloren kam tatsächlich die 10 an die Reihe. Ich hatte dann etwa 330 Dollar, setzte noch ein paar Mal 10 Dollar, nachdem hier aber nichts mehr ging beschloss ich, aufzuhören und nahm Chips im Wert von 300 Dollar mit. Also ein Gewinn von 240 Dollars, entsprechend gut 180 Euro.

Nach insgesamt 32.946 Schritten, die ich an diesem Tag bewältigt hatte, war ich wieder im Hotelzimmer. Ich packte dann noch meinen Koffer, denn morgen geht es zurück nach good old Germany. Ich hatte ja traditionell Angst, dass mein Koffer nicht mehr ausreicht. Doch genauso traditionell ist es, dass am Ende noch ausreichend Platz für weitere Einkäufe gewesen wäre.

Der Versuch, über das bereitliegende LAN-Kabel online zu gehen scheiterte. Aber das war mir egal, denn ich hatte einen saustarken Tag hinter mir, war in einem saustarken Zimmer untergekommen und hatte mit der 10 saumäßiges Glück im Casino.

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